Ein gestörtes Kommunikations- und Dialogverhalten liegt vor, wenn ein Kind auf Fragen mit unpassenden Antworten reagiert:
Das Erzählen von erlebten Dingen und Situationen sowie die Wiedergabe / Beschreibung von Bildergeschichten ist oft nicht verständlich. Das Umfeld (Eltern, Geschwister, Freunde etc.) kann nicht
ohne weiteres Nachvollziehen, was das Kind meint.
Ziel der sprachtherapeutischen Intervention ist die alltagsangemessene und kompetente Sprachverwendung und somit ein kontext- und situationsangemessener Sprachgebrauch.
Dazu werden in Spielsituationen geeignete Kontexte (Einkaufen, Rollenspiele, Einsatz von Handpuppen u. a.) hergestellt.
Mit Hilfe von z. B. Modellierungstechniken wird am kommunikativ-pragmatischen Verhalten des Kindes gearbeitet (indirekte Intervention). In der direkten Arbeit mit Kindern im Schulalter können sprachliche Besonderheiten und Anforderungen, in bestimmten kommunikativen Situationen, erarbeitet und reflektiert werden.
Mutismus
Mutismus ist eine Kommunikationsstörung bei der Kinder und Jugendliche, trotz einer weitgehend abgeschlossenen Sprachentwicklung nicht sprechen, sondern schweigen.
Hierbei ist die Funktionsfähigkeit von Sprechorganen und Sprechmotorik üblicherweise nicht beeinträchtigt, sondern Mutismus ist ein seelisch bedingtes Nichtsprechen.
Es wird im Allgemeinen zwischen dem selektiven und dem totalen Mutismus unterschieden:
Selektiver Mutismus
ist die situative Verweigerung von Lautsprache bei intakter Hör-, Sprach- und Sprechfähigkeit und zeichnet sich aus durch folgende Merkmale:
Totaler Mutismus
ist die komplette Verweigerung von Lautsprache bei intakter Hör-, Sprach- und Sprechfertigkeit und zeichnet sich aus durch:
Ziel der Sprachtherapie ist das Überwinden der Kommunikationsstörung. Das Kind soll schrittweise seine Angst vor Sprechsituationen reduzieren (zunächst Laute/Silben, später einzelne Wörter,
dann ganze Sätze).
Die Kommunikationsübungen finden zunächst in gestellten Situationen innerhalb des
geschützten Therapierahmens statt. Anschließendes Kommunikationstraining in realen Alltagssituationen (z. B. einkaufen, telefonieren, Fragen stellen). Teilweise findet auch der Einsatz von
Unterstützter Kommunikation (UK) auf dem Weg zur Lautsprache statt.
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